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Bildbearbeitung mit Luminar – Eine echte Alternative zu Lightroom?

Spätestens seit der Einführung des Abo-Systems überlegen viele Hobby- und Amateurfotografen, mit welcher Software sie ihre Bilder gut, günstig und doch professionell bearbeiten können.

Wie ich in meinem Artikel über Lightroom Classic CC vs. Lightroom CC bereits geschrieben habe, ist die neue Version von Lightroom, welche von Adobe im Abo für ca. 12 Euro monatlich (144,- Euro im Jahr) angeboten wird, keine wirkliche Alternative zum Desktop basierten Lightroom Classic oder Lightroom 6, wie die derzeit noch erhältliche Kaufversion (ca. 120 Euro) heißt. Zwangsspeicherung in der Cloud, eingeschränkte Möglichkeiten in der Bearbeitung und im Export und der Verlust über die Kontrolle des auf dem Rechner gespeicherten Bildmaterials, machen Lightoom CC eher unattraktiv.

Adobe Fotografen Abo, die professionelle Variante

Anders verhält es sich allerdings, wenn man auch die Möglichkeiten von Adobe Photoshop nutzen möchte, das Creative Cloud Foto-Abo mit Lightroom CC, Lightroom Classic und Photoshop, macht schon Sinn und ermöglicht dem Fotografen alles, was man von der Bildarchivierung, über die Entwicklung bis hin zur tiefergehenden Bearbeitung braucht. Hier gibt es keine Zwangsspeicherung in der Cloud, alles kann – muss aber nicht – auch Desktop basiert genutzt werden und man erhält für 12 Euro im Monat zwei Lizenzen für die jeweiligen Programme, so dass man diese sowohl stationär, als auch auf dem Laptop nutzen könnte und ggf. noch auf einem SmarPhone oder Tablet mit der Lightroom CC Version arbeiten kann.

Für professionelle Fotografen gibt es natürlich Alternativen zu Photoshop, eine dieser Alternativen ist Capture One von PhaseOne. Das Programm ist mit einem relativen hohen Anschaffungspreis von 349,- Euro oder bei einem Abo-Vertrag von € 220 jährlich für Hobby- und Amateurfotografen in der Regel zu teuer.

Günstigere Möglichkeit für gelegentliche Bildbearbeiter

Viele meiner Teilnehmer möchten gerne mehr aus Ihren Bildern machen und das Optimum aus ihren fotografischen Schätzen herausholen. Auf Grund technischer und physikalischer Grenzen, kommen wir in der Fotografie nicht um eine Bildentwicklung herum. Früher ging der Fotograf in die Dunkelkammer und entwickelte seine Bilder, heute geht er an den Rechner.

Aber Hand aufs Herz, für die gelegentliche Bildbearbeitung, ab und an mal ein paar Familienbilder, den einen oder anderen Urlaub und ein paar Ausflüge, stimmt das Verhältnis aus Kamerakosten und Bearbeitungssoftware nicht, wenn man 400 Euro für eine Kamera ausgibt und dann 140 Euro jährlich für die Möglichkeit der Bildbearbeitung bezahlen soll. Aus diesem Grund scheuen viele den Schritt in die Abos und suchen nach günstigen Alternativen, Luminar verspricht eine echte Alternative zu Lightroom zu sein. Eine Bildentwicklungssoftware, die alles bietet, was der Amateurfotograf braucht, einfach und intuitiv zu bedienen ist und sich individueller gibt, als Lightroom. Schauen wir uns das ganze doch mal an.

Luminar von Skylum

Zunächst einmal eine sehr positive Eigenschaft, das Programm kostet zwischen € 59,- und 79,- Euro, je nach Aktion, und man kann Luminar problemlos kostenlos für 14 Tage testen, keine persönlichen Daten, keine Kreditkarteninformationen, nur eine eMail-Adresse und es kann losgehen!

Der Download geht schnell und die Installation ist unproblematisch und einfach zu händeln. Direkt nach der Installation wird man noch einmal gefragt, ob man das Programm schon direkt kaufen möchte – genauso wie bei jedem Programmstart – oder ob man zunächst den kostenlosen Test fortsetzen möchte.

Abgesehen davon, dass diese Meldung ein wenig penetrant ist und spätestens nach dem dritten Programmstart ein anfängt zu nerven, ist die Testversion vollkommen frei nutzbar, es gibt keine Einschränkungen, die man erst nutzen könnte, wenn man die Vollversion erworben hat.
Derzeit fehlt noch eine Datenbank für die Verwaltung seiner Bilder, ähnlich wie bei Lightroom die Bibliothek, aber eine solche Verwaltungsmöglichkeit ist für Dezember 2018, also für die neue Version ab 2019 bereits angekündigt und die ersten Screenshots sehen vielversprechend aus. Wer seine Bilder derzeit aber in einem Ordnersystem auf der Festplatte sortiert und verwaltet wird diese Funktion auch nicht wirklich vermissen, auch wenn sie auf Dauer und für die Verwaltung mehrerer tausend Bilder sinnvoll ist und einem das Leben erleichtert. Sofern man sie pflegt. 🙂

Der erste Eindruck, ganz ordentlich

Direkt nach dem Programmstart kann man mit der Bildbearbeitung beginnen, man öffnet sein erstes Bilder (jpg oder RAW) und erhält einen sehr ordentlichen, aufgeräumten und übersichtlichen Arbeitsplatz. Sogar die ersten Presets werden vorgeschlagen, mit denen man das Bild Ad hoc entwickeln kann.
Auch lassen sich die anderen Bedienelemente durch das aufgeräumte Design sehr schnell und intuitiv finden. In der Menüleiste findet man sich schnell zurecht, das Protokoll zeigt einem alle Arbeitsschritte, so daß man an jeden beliebigen Schritt seiner Arbeit zurückkehren kann. Die Vorher-Nachher-Ansicht kann als Taste genutzt werden oder als Slider über das Bild gezogen sehen, um zu sehen, wie das Bild vor der Bearbeitung aussah.

Auch das Histogram und die anderen Bedienelemente sind übersichtlich und ähnlich zu Lightroom angeordnet. Für eine Ansicht ohn störende Elemente, kann man die Seitenleiste und auch die untere Preset Leiste ausgeblendet werden.

Direkt unter dem Bild zeigen einem die Presets ein paar Möglichkeiten und Vorschaubilder, die man als ungeübter Hobbyfotograf sehr gut gebrauchen kann. Diese Presets haben wir bei Lightroom zwar auch, allerdings mit anderen Schwerpunkten und nicht so benutzerfreundlich dargestellt. Selbstverständlich kann man die Presets auch ausblenden und ohne jegliche Voreinstellungen arbeiten.

Presets für die schnelle und einfache Bearbeitung

Jedoch sind die Presets einfach zu verstehen und sobald man diese einsetzt, erscheint auf der rechten Bildseite auch eine Reihe von Reglern – Filter genannt – anhand derer man sehen kann, was dieses Preset eigentlich bedeutet und welche Veränderungen am Bild vorgenommen werden. Diese Regler kann man nun auch im Nachgang noch verändern und damit die Preseteinstellungen nach seinen eigenen Wünschen veränder und auch eigene Presets erstellen und abspeichern.

Die eingeblendeten Filter können ausserdem noch erweitert und angepasst werden, der so entstehende Arbeitsbereich kann man dann auch individuell abgespeichert werden. So kann Luminar an die eigenen Wünsche angepasst werden. Ein eindeutiger Vorteil gegenüber Lightroom, allerdings nur wenn man weiß, welche Filter für welche Bildbearbeitung sinnvoll sind.

Individueller Arbeitsplatz

Anders als bei Lightroom, legt Luminar den Wert stärker auf individuelle Gestaltungsmöglichkeiten des Arbeitsplatzes und bietet bereits vorbereitete Arbeitsplätze, die beispielsweise auf bestimmte Bearbeitungswünsche vorangepasst sind: Professionell, Straßenfotografie, Portrait, etc.
Diese individuellen Möglichkeiten sind für den ambitionierten Hobbyfotografen interessant und können die Arbeit in der Bildentwicklung vereinfachen und schneller machen. Allerdings ist die große Anzahl an möglichen Filtern für den unerfahrenen Nutzer zu viel und kann ihn schnell in der Auswahl überfordern. Gerade Nutzer, die dieses Programm nicht professionell nutzen und nur gelegentlich Ihre Urlaubsbilder bearbeiten, laufen so Gefahr, einige nützlicher Regler (Filter) zu übersehen.

Intelligente Filter und ausreichend Möglichkeiten

Neben der RAW-Entwicklung, den Anpassungen von Tiefen, Lichtern, Kontrasten, Farben, usw., bietet Luminar noch eine Vielzahl von Reglern mit denen das Bild bearbeitet werden kann. Viele davon sind mit einer recht gut funktionierenden Intelligenz programmiert und bieten dem Nutzer viele Möglichkeiten sein Bild zu verbessern und gezielt zu entwickeln. Gerade diese intelligenten Filter machen die Bildentwicklung einfach.
Auch kleinere und gezieltere  Eingriffe ins Bild mit Verlaufsfiltern, Radialfiltern und einem Korrekturpinsel sind – ähnlich wie bei Lightroom – problemlos möglich. Allerdings legt Luminar diese Tools als neue Ebenen über das Bild, die auch als solche angezeigt werden. Ein klarer Vorteil, denn so können diese Ebenen auch einzeln ein oder ausgeblendet und auch verschoben oder gelöscht werden.

Luminar kann Ebenen!

Anders als Adobe, die erst bei Photoshop mit Ebenen arbeiten und in Lightroom lediglich die Bearbeitung einer Bildebene, also die reine Bildentwicklung, ermöglichen, kann man in Luminar bereits Bilder überlagern und so beispielsweise eine einfache Art der Doppelbelichtung (Double exposure) vornehmen.

Dank dieser Funktion genießt man in Luminar ein wenig mehr künstlerische Freiheit bei der Bildentwicklung. Die einzelnen Ebenen können natürich getrennt voneinander bearbeitet werden, auch deren Deckkraft kann angepasst werden.

Fertig bearbeitet und nun raus damit

Nachdem man alle Bearbeitungen durchgegangen ist und sein Bild fertig gemacht hat, geht es ans exportieren. Auch hier ist es ähnlich, wie bei Lightroom oder auch anderen non destruktiven Bearbeitungsprogrammen, die gemachten Veränderungen werden durch den Export in einem neuen Bild abgespeichert.

Für den Export stehen verschiedene Dateiformate, wie JPG, TIF, PSD oder PDF zur Verfügung, auch Größe und Farbraum können angepasst werden. Auch hier wird der Nutzer nichts vermissen, was er für die Bildbearbeitung braucht.

Will man nun Luminar beenden, fragt das Programm allerdings, ob man die Veränderungen an der Datei abspeichern möchte und an dieser Stelle schwächelt Luminar ein wenig und bläht den Speicherplatz auf.
Speichert man die Bearbeitungen nun ab, um ggf. zu einer anderen Zeit weiterzumachen, erzeugt Luminar eine hauseigene Bilddatei, die deutlich größer ist, als die Original RAW. Diese kleine Schwäche ist allerdings für die meisten gelegentlichen Hobby-Bildbearbeitungen zu vernachlässigen.

Fazit

Luminar bietet mit seinem Preis-Leistungs-Verhältnis und seiner großen Zahl von Filtern eine seht gute Alternative zum teureren Adobe Produkt! Für private Fotografen ist dieses Bearbeitungsprogramm sehr gut geeignet, allerdings sind die meisten Tutorial-Videos und Erklärungen auf englisch. Das Programm selbst ist auf Deutsch erhältlich, lediglich ein paar Presets und Filter haben englische Bezeichungen.
Mit einer gezielten Einarbeitung kann man dieses Programm schnell verstehen und bedienen lernen.

Lust mehr aus Euren Bildern rauszuholen? Wie wäre es mit einem Luminar-Fotokurs? Dann schaut mal hier.

Lightroom CC vs. Lightroom CC Classic ein Vergleich

Bisher war es so einfach, wenn man Bilder professionell und tiefgreifend bearbeiten und verarbeiten möchte, wenn man Bildinhalte gezielt manipulieren und verändern möchte und wenn man eine Schnittstelle zwischen Grafik und Fotografie brauchte, brauchte man Photoshop. Photoshop bietet mehr Werkzeuge, feinere Bearbeitungsmöglichkeiten und gerade für professionelle Portraits oder auch Beautyretuschen, deutlich bessere und umfassendere Möglichkeiten als Lightroom das kann.

Für alle, die sich mehr um die Verwaltung Ihrer Bilder und die „einfache“ Bearbeitung interessierten. Für Korrekturen, Dunkelkammerarbeit, leichte Bildretuschen, Fehlerkorrekturen, Farb-, Kontrast-, Helligkeitsanpassungen, etc. interessierten, also im Grunde für alle Anfänger, Amateure, Hobbyfotografen und auch für eine Workflowerleichterung und Verbesserung bei professionellen Fotografen – ich selbst mache ca. 90% meiner gesamten Bildbearbeitung über Lightroom – war Lightroom die perfekte Lösung!

Doch seit neuestem gibt es zwei unterschiedliche Versionen von Lightroom, die professionelle Lightroom Variante (Lightroom CC Classic) und die neue cloudbasierte Lösung Lightroom CC. Beide Varianten sind nur noch über ein von Adobe ins Leben gerufene Abo-Verfahren verfügbar, nun kann man sich generell über dieses System streiten, doch darüber soll es in diesem Beitrag gar nicht gehen. Es soll ein Vergleich der Möglichkeiten und Leistungen dieser Programmvarianten sein.

Cloud oder lokal gespeichert

Ein wichtiger Unterschied ist der Speicherort der Bilder, denn während die klassische Lightroom Variante die Bilder grundsätzlich lokal speicherte und zwar so, dass man diese jederzeit auf der Festplatte wiederfand, bietet die neue Variante nur noch das Speichern in der Cloud an. Die lokal auf dem Rechner abgelegten Bilder sind versteckt und können nicht ohne weiteres im Explorer oder Finder gefunden werden. Für alle, die sich irgendwann einmal aus dem Abodienst verabschieden wollen, stellt sich dann zwangsläufig die Frage, ob sie ihre Bilder jemals wieder vollständlig vom Adobe Server entfernen und wiederbekommen können.

Wir leben im Jahrzehnt der Cloudspeicher, es ist momentan modern, schick und anscheinend unbedingt notwendig alle seine Daten an einen Drittanbieter zu übertragen, damit man jederzeit und überall Zugriff darauf hat, die Frage ob einem das gefällt oder nicht, möge jeder für sich beantworten.

Aussehen, Bedienung, Benennung

Fotokurs, Fotoblog, Lightroom, Bildbearbeitung

Bereits auf den ersten Blick sieht man die deutliche Reduzierung der Inhalte, das Aussehen hat sich komplett verändert und orientiert sich bei der neuen Lightroom CC Version eher an dem Aussehen mobiler Geräte (Smartphon, Tablet, etc.), währen die Bibliothek der klassischen Variante alle wichtigen Informationen zu den Bildern bereits enthält, Stichworte, Histogram, Ad hoc Entwicklung und alle Metadaten des Bildes, zeigt die „Meine Fotos“ Ansicht der neue Version lediglich die Bilder. Stichworte, Histogram und Co. können immer nur über die Seitenleiste eingeblendet werden.

Das allein wäre allerdings noch keine wirkliche Schwäche, jedoch unterscheiden sich die Bezeichnungen der beiden Varianten erheblich, denn wer in der neuen Variante die Begriffe Sammlungen oder Ordner sucht, der sucht vergeblich! Es gibt lediglich meine Bilder und die Alben! Auch bietet die Lightroom CC Variante nur eine Übersicht „Meine Fotos“, es kann nicht mit unterschiedlichen Katalogen gearbeitet werden.

Schon allein hier hängt es ein wenig, bekomme ich doch beim großen Abo sowohl Lightroom CC für meine mobilen Geräte, als auch Lightroom CC Classic für meine Desktopanwendungen, doch wie soll hier ein reibungsloser Übergang und ein problemloses hin- und herschieben der Bilddaten geschehen, wenn nicht einmal die einfache Verwaltungsbasis identisch benannt und auch genutzt wird?!

Ich würde es ja vielleicht sogar praktisch finden, wenn ich nach einem Fotojob im Hotel sitze, meine Bilder am Tablet vorsortiere, mit Stichworten versehe, in einer Sammlung zuordne und meinen Auswahl-Workflow schon einmal unterwegs mobil erledigen und über die Cloud synchronisieren kann. Im heimischen Büro und Hauptrechner angekommen, dann nur noch auf einen Knopf drücke und meine Daten in der Lightroom CC Classiv Version vorbereitet und zugeordnet auftauchen. Doch so wie es aussieht, ist ein paralleles Arbeiten mit beiden Programmen von Adobe gar nicht wirklich vorgesehen.

Auch fällt auf, dass es in der neuen Version gar keine Reiter zum Thema, Karte, Buch, Drucken und Web mehr gibt. Zugegeben die Reiter Karte, Buch und Web sind auch eher uninteressant, selbst für den professionellen Fotografen eher ein „nice to have“, aber der Druckbereich ist schon ein sinnvoller Zusatz, bietet er neben den reinen Ausdruck auf einem Drucker, doch auch die Möglichkeit über Druckvorlagen Fotocollagen zu erstellen oder Bilder auf einem Fotobogen auszurichten und diesen denn als druckbare und verschickbare jpg-Datei auszugeben.

Auch die Filterfunktionen haben gelitten und wurden zusammenstrichen. Zwar gibt es immernoch die Möglichkeit nach „ausgewählten“ und „abgelehnten“ Markierungen, nach Sternen oder Stichworten zu filtern, aber Die Metadatenfilter wurden vollständig herausgenommen und auch eine farbliche Markierung der Bilder ist nicht mehr vorgesehen.

 

Bilder importieren und exportieren

Aber nicht nur das Aussehen und ein paar grundlegende Funktionen haben sich geändert, auch der Bildimport ist vollkommen anders und längst nicht mehr so komfortabel und bietet deutlich weniger Möglichkeiten! Das effiziente an der Classic Version ist und war, dass man beim Import verschiedene Dinge automatisch erledigen lassen konnte.

Die Funktion „während des Importvorgangs anwenden“ bietet die Möglichkeit, Stichtwörter bereits beim Bildimport zu setzen, Dateien umzubenennen, Metadaten anzupassen und beispielsweise Copyrightinformationen direkt in die Bildmetadaten zu schreiben. Außerdem bietet die Classic Variante die Möglichkeit den Speicherordner und auch die Unterordner selbst anzusteuern und je nach Import zu verändern. So können beispielsweise Bilder direkt auf externen Festplatten gespeichert werden und auch das erstellen einer Sicherheitskopie auf einem anderen Laufwerk ist in der Classic Variante kein Problem.

Diese Funktionen gibt es bei der Lightroom CC Variante überhaupt nicht mehr! Eine Zuordnung von Stichworten muss aufwendig nach dem Import geschehen und macht mehr Arbeit und auch die Metadatenanpassungen müssen im Nachgang unter „Informationen“ eingegeben werden. Die Übersichtlichkeit der Bibliothek ist in der neuen Funktion dahin!

Das Aufklappen der Seitenmenüs, um zu den Stichwörtern oder Metadaten (Informationen) zu gelangen macht die Arbeit mit Lightroom CC deutlich umständlicher und langsamer! Auch werden längst nicht so viele Metadaten ausgeworfen und angezeigt, oder können bearbeitet werden. Es fehlt auch hier an Effizienz, die in Lightroom CC Classic gegebene Möglichkeit Stichwortgruppen thematisch anzulegen, um diese dann schneller zu den Bildern zuordnen zu können, fehlt in der neuen Version ebenfalls.

Auch die in der Lightroom CC Classic integrierten Veröffentlichungsdienste und Schnittstellen zu anderen Anbietern, wie facebook, Adobe Photostock oder auch der Export von Bildern über einen FTP-Upload bei anderen Anbietern wie beispielsweise der PicDrop-Box sind so nicht vorgesehen. Lediglich über den Exportbereich können Bilder auch auf facebook hochgeladen werden.

Die Exportmöglichkeiten haben bei der Lightroom CC Version ebenfalls sehr gelitten und wurden auf ein Mindestmaß zusammengestrichen, wer seine Bearbeitungen nicht ins jpg, sondern in Dateiformate wie TIFF oder PSD exportieren will sucht vergeblich. Auch die Veränderung von Größen oder Auflösungen kann nur in sehr geringem Maße beeinflußt werden. Farbraumveränderungen in AdobeRGB, CMYK oder die Anpassung an ICC Profile für den professionellen Druck ist ebenfalls nicht möglich.

Bildentwicklung

Selbst bei der zentral wichtigen Bildentwicklung wurde gespart und verändert. Die beiden Variaten des Programms arbeiten mit einem vollkommen unterschiedlichen Aufbau, einer anderen Reihenfolge in der Regleranordnung und auch die Bezeichnungen sind nicht einheitlich, was eine softwareübergreifende Workflowgestaltung extrem erschwert!

Im ersten Augenblick wirkt es zwar so, als wäre lediglich die Reihenfolge und die Bezeichnung anders, doch bei näherem Hinsehen fällt auf, dass Lightroom CC keine Gradationskurve für die Bearbeitung der Kontrastwerte bietet, eine Bildumkehr von Negativbildern in Positive ist ebenfalls nicht möglich. Im weiteren Verlauf fehlt auch die Teiltönungsmöglichkeit, die beispielsweise eine Farbüberlagerug oder bei Schwarzweißaufnahmen eine Sepiatönung ermöglicht. Auch die Kamerakalibrierungsmöglichkeit fehlt bei der Lightroom CC Variante.

Die Feinheitskorrekturen wie beispielsweise der Kopierstempel, der Reparaturstempel, der Verlaufsfilter, der Radialfilter und auch der Korrekturpinsel sind in der Lightroom CC Variante ebenfalls enthalten. Allerdings sind auch hier viele Feinheiten deutlich reduziert und vereinfacht worden! Das Abspeichern von individuellen Korrektureinstellungen oder auch die voreingestellten Korekturen von Lightroom CC Classic, z.B. Abwedeln, Nachbelichten, Zähne bleichen oder Iriskorrekturen ist in der neuen Variante Lightroom CC ebenfalls nicht möglich.

Die neue Variante bietet auch keine Protokollübersicht der einzelnen Arbeitsschritte oder auch die Möglichkeit Schnappschüsse anzufertigen, um Zwischenschritte zu sichern fehlt bei die neue Version vollkommen!

Zwar kann zwischen der Originaldatei und der Bearbeiteten hin- und hergeschaltet werden, ein direktes nebeneinander legen der vorher nachher Varianten ist in Lightroom CC ebenfalls nicht mehr möglich.

Workflowgestaltung und Effizienz

Die Gestaltung der neuen Variante ist schlanker, bietet weniger Komfort und macht die Bearbeitung im professionellen oder auch im Amateuerbereich deutlich ineffizienter. Eine gezielte Workflowgetaltung, eine versionsübergreifende Arbeit oder gar ein Umstieg von der gewohnten Lightroom Classic Variante auf die neue Lightroom CC Variante ist damit nahezu unmöglich.

Fazit

Das es kein Lightroom 7 mehr auf Kaufbasis geben soll, hatte Adobe lange angekündigt, doch die neue Variante bietet lediglich eine Art Lightroom Elements, allerdings teuer verkauft wird. Bedenkt man, dass Lightroom „Classic“ bei deutlich höherem Funktionsumfang immer für etwa 120,- Euro angeboten wurde und das die neue Lightroom CC Abovariante bei geringerem Funktionsumfang nun etwa 140,- Euro pro Jahr kosten wird.

Für einfache Bildbearbeitungen im rein privaten Bereich und für alle, die gerne ihre Smartphonebilder in Lightroom bearbeiten und verwalten nutzen möchten mag die neue Lightroom CC Variante ausreichend erscheinen. Doch nach meiner Meinung ist diese Variante ihr Geld und die Unterwerfung in einen Abodienst nicht wert.